Rennen 19+20 Hockenheimring 05 -07 Okt. 2024

Qualifying Freitag: 17.00 Uhr - trocken - ca 20° Celsius
Auf Grund der Streckencharakteristik des Grand Prix Kurses,
mit den 4 langen Waldgeraden, wo Spitzen-Geschwindigkeiten bis 238 km/ h erreicht werden, muß mit sehr flacher Flügel- einstellung gefahren werden. Beim Fahrwerk gilt ebenfalls das Hauptaugenmerk den schnellen Streckenabschnitten die 70 % der Rennrunde ausmachen. Durch diese Maßnahmen, muß der Fahrer allerdings mit einer relativ schlechten Fahrwerks- abstimmung, im kurvenreichen Teil des Motodroms zurecht 

kommen. Ich fand wie gewohnt relativ schnell meinen Rhythmus und war nach 4 Runden auf Position 3 platziert. Nach 6 Runden steuerte ich die Box an um noch kleine Korrekturen
am Fahrwerk vornehmen zu lassen. Im zweiten Teil des Trainings wurden die Rundenzeiten auf Grund der kühler werdenden Temperaturen, was mehr Motorleistung bedeutet, noch etwas schneller. Leider war kurz vor Schluß, es waren noch ca. 3 Runden zu fahren,
unvorhergesehen mein Treibstoff zu Ende. Während die Rundenzeiten schneller wurden mußte ich an die Box. In dieser Zeit wurde ich dann auf die 8 Startposition zurück gereicht.
Tabellenführer Glock lag auf Position 6, der in der Meisterschaftstabelle hinter mir an 3. Stelle liegende Vieth stand auf Position 5.

QUALIFYING / Ergebnis Zeittraining
1. Margaritis (D) Team Margaritis 2:23.286 sec
2. Ricci (I) KUG-Dewalt-Racing 2:23.314 sec
3. Schmöller (D) ADAC Südbayern 2:23.453 sec
4. Lips (CH) ZATO Competition 2:23.526 sec
5. Vieth (D) Mücke Motorsport 2:23.664 sec
8. Klien (A) Team Rosberg 2:23.898 sec
Rennen 19 Samstag: 15.15 Uhr - Trocken - Sonne - ca. 23° Celsius
Ein sonniger Herbsttag mit trockenem Wetter machte richtig Spaß auf ein gutes Rennen. Ich nahm mir einiges vor, denn ich wußte auf den langen Geraden konnte ich mit dem Wind- schatten der Vorderleute attackieren. Mir gelang wiederum
ein sehr guter Start und somit konnte ich bis zur „Jim Clark Schikane“ bereits 2 Ränge gut machen. Auf der folgenden geraden bis zur Ostkurve konnte ich einen weiteren Konkurrenten überholen, womit ich schon auf Platz 5 lag. Beim anbremsen der Ostkurve sah ich in meinem Rückspiegel ein grünes Fahrzeug mit deutlichem Überschuß auf mich 
zukommen. Mit einer raschen Reaktion konnte ich eine Kollision gerade noch verhindern. Diese „Harakiri-Aktion“ meines Konkurrenten zwang mich aber über die Curbs in die Wiese auszuweichen, was mich wieder eine Platz kostetet. Schlimmer war aber, dass ich den Anschluß an die Führungsgruppe und somit auf den langen Geraden den Windschatten verlor. Bereits in der nächsten Runde, konnte ich mit einem Überholmanöver in der Nordkurve, die 5 Position wieder einnehmen. Leider war zwischenzeitlich ein Abstand von
ca 100m zur Führungsgruppe entstanden. So mußte ich mich ohne Windschatten mit einer schnellen Runde nach der anderen heran arbeiten. Mein Rosberg Fahrzeug war gut vorbereitet und so konnte ich, zwar sehr mühsam aber kontinuierlich Boden gut machen.
2 Runden vor Schluß hatte ich endlich den Anschuß gefunden, und ich überholte in dieser Runde Tabellenführer Glock und Polesetter Margaritis. Diese Überholmanöver kosteten mich etwas Zeit gegenüber dem vor mir an zweiter Stelle liegenden Vieth. Ich kam aber trotzdem noch auf Schlagdistanz zu Vieth, aber da war das Rennen auch schon zu Ende. Mit einem 3. Platz und einer guten Ausgangslage für das Sonntag - Finalrennen, war ich jedoch mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Rennergebnis Lauf 19
1. Ricci (I) KUG-Dewalt-Racing 8 Runden 168,939 km/h
2. Vieth (D) Mücke Motorsport + 00,604 sec
3. Klien (A) Team Rosberg + 01,475 sec
4. Margaritis (D) Margaritis Team + 04,007 sec
5. Glock (D) ROOKIE Team + 04,155 sec

Schnellste Runde Hendrik Vieth 2:23.467 min - 171,209 km/h

Rennen 20 Sonntag:  09.00 Uhr - Regen - ca. 14° Celsius
In der Früh regnete es in Strömen und alles war grau in grau.
Mein Renningenieur Bernd Götz baute mein Fahrzeug auf Regenabstimmung um. Dabei fiel ihm auf, dass vorne rechts im Radträger ein Riß war. Er entschied sofort das ein Start aus Sicherheitsgründen, so nicht möglich ist. Es waren nur noch ca. 30 min bis zum Vorstart. Es begann ein Wettlauf mit der Zeit. Denn ein Startverzicht hätte zur Folge, dass der Vizemeistertitel

kampflos an Vieth verloren würde. In aller Eile wurde ein Ersatzteil beschafft. Das dieses Teil gerade von Vieths Team Mücke zur Verfügung gestellt wurde, zeigt einmal mehr welch gutes Verhältnis ich mit meinen Konkurrenten, im Verlauf der turbulenten Saison hatte.
Zu allem Überfluß mußte von der Zeitnehmung auch noch ein neuer Transponder (Sender)
an meinem Fahrzeug montiert werden. Dazu mußte die Fahrzeugnase mit dem Frontflügel
entfernt und wieder montiert werden. Alle Rosberg Team Mitglieder stürzten sich mit vollem Einsatz auf mein Fahrzeug um das Unmögliche noch möglich zu machen. Nach dem 3. und letzten Aufruf der Rennleitung zur Vorstart Aufstellung war mein Auto immer noch nicht ganz fertig. Alle Konkurrenten waren bereits aus dem Fahrerlager zum Vorstart gefahren.
Endlich war mein Fahrzeug fertig und ich fuhr in der Hoffnung nicht zu spät zu kommen
an den Vorstartplatz. Praktisch in der letzen Sekunde wurde ich noch zum Start zugelassen. Zum Glück habe ich gute Nerven und wurde eigentlich nicht sehr nervös,
im Vergleich zu meiner Mechaniker-Crew die allerdings ihr bestes in dieser Streß Situation gaben.

Ich war froh am Startplatz zu sein und konzentrierte mich auf einen guten Start.
Durch den starken Regen, beschloß die Rennleitung einen „fliegenden Start“ hinter dem
Safety-Car zu machen. Bereits in der Einführungsrunde, bei relativ langsamen Geschwindigkeiten war die Sicht in der Wassergischt gleich null, was mehr als unangenehm war. Nach der zweiten Runde scherte das Safety-Car aus und das Rennen begann. Ich positionierte mich etwas versetzt hinter Vieth, um etwas Sicht nach vorne zu haben. Nach der Ostkurve setzte ich mich neben Vieth und bremste ihn dann in der Senna Schikane aus. Ich wollte alles versuchen noch Punkt zu machen. Im kurvigen Motodrom schloß ich dann auf den Führenden Ricci auf . Am Ende der Start-Ziel Geraden, konnte ich in der Nordkurve an Ricci vorbeigehen, womit ich nach der ersten Rennrunde in Führung lag. In der Folge konnte mich aber Ricci auf der Geraden wieder überholen. Ich merkte, dass er in diesem Bereich offensichtlich mehr Motorleistung hatte. Zudem hatte er seine Rückleuchte in der Anfangsphase des Rennens nicht eingeschaltet, was die ohnehin katastrophale Sicht noch verschlimmerte. Ich versuchte dennoch dran zu bleiben, um einen möglichen Fehler von Ricci nutzen zu können. Im Rückspiegel sah ich zwar auch sehr wenig, aber ich wußte, dass Vieth zumindest hinter mir lag, und ich bei diesem Ergebnis Vizemeister werden könnte. Ich bemerkte ab und zu so etwas wie Funkenflug hinter mir, aber ich war voll beschäftigt in der Gischt mein Auto auf der Bahn zu halten. In der letzen Runde bekam ich Probleme mit den Bremsen und so rutschte ich in der Sachskurve über die Curbs, und kam noch als 6. Ins Ziel.

Im Park Ferme fragte man mich dann, ob ich die Signale der Rennleitung auf der Zielgeraden nicht gesehen hätte. Was mir aber auf Grund der Gischt des Vordermannes nicht möglich war. Mein Fahrzeug hatte, wie man mir erklärte jeweils in den Anbrems Zonen, im Heckbereich lichterloh gebrannt. Worauf ich von der Rennleitung 3 mal Signal für technischen Defekt, mit der Aufforderung an die Box zu fahren bekommen hätte. In der Folge dann noch die schwarze Flagge für Rennausschluß. Dies alles hatte ich in der Regengischt im Zweikampf nicht mitbekommen. Ich entschuldigte mich dafür bei der Rennleitung, was aber einen Wertungsausschluß für das heutige Rennen nicht verhinderte.
Ich bekam somit keine Punkte. Vieth der als 2. Ins Ziel einlief, überholte mich damit kampflos in der Tabelle, wo ich als 3. der Meisterschaft nun klassiert bin.

Ich war im ersten Moment natürlich enttäuscht. 
Aber ich hatte an den beiden letzten Rennwochenenden, am A1-Ring und in Hockenheim, alles gegeben und jeweils sowohl Vieth als auch Tabellenführer Glock im direkten Zweikampf geschlagen. Und das aus jeweils schlechterer Ausgangslage nach der Startaufstellung. Kleinere Defekte verhinderten ein noch besseres abschneiden.

Rennergebnis Lauf 20
1. Ricci (I) KUG-Dewalt-Racing 8 Runden 150,753 km/h
2. Vieth (D) Mücke Motorsport + 05,183 sec
3. Schmöller (D) ADAC Südbayern + 09,508 sec
4. Glock (D) ROOKIE Team + 12,156 sec
5. Margaritis (D) Margaritis Team + 13,540 sec
X. Klien (A) Team Rosberg Wertungsausschluss

Schnellste Runde Giacomo Ricci 2:42.934 min - 150,753

Rennprotokolle sind abrufbar unter www.ADAC.de
 
Kurzresume Saison 2024 Kurz-Vorschau 2024
In 75% der Rennen auf dem Podest. 
( 5 Rennsiegen, 5 x Rang 2 und 3 x Rang 3 ) In 50% der Rennen belegte ich Rang 1 oder 2.
Alleine das Glück, war mir bei den im Rennsport vorkommenden technischen Problemen, nicht ganz hold. So verzeichnete ich 5 Ausfälle wegen technischer Probleme. Während Glock und Vieth jeweils nur 3 Ausfälle wegen technischen Probleme hatten.
Ich bin aber äußerst zufrieden mit dieser Rennsaison was meine Leistungen betrifft. 
Es freut mich um so mehr, da ich meinem Hauptsponsor RED BULL und auch A1-mobilkom , zeigen konnte was in mir steckt und dass ihr Vertrauen gerechtfertigt ist.
Aus diesem Grund kann ich auch mitteilen, dass die Weichen für die nächste Saison 2024 bereits gestellt sind. Ich werde in einer nächst höheren internationale Formel Klasse, mit neuem Team an den Start gegen. Mehr Details verrate ich Euch noch im Oktober.

Am kommenden Wochenende (13+14 Oktober),  bin ich in Monte Carlo beim 6-Stunden Kartrennen zusammen mit Reinhard Kofler in einem RED BULL TEAM im Einsatz. Hier konnte ich vor 3 Jahren schon einen schönen Erfolg feiern.

Gleich im Anschluß daran geht es zur „Sitzprobe“ und zum testen mit meinem neuen Formelfahrzeug, für die Saison 2024. In diesem neuen Auto werde ich auch in diesem Jahr noch 4 Rennen in Italien bestreiten.  

 

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Stand: 28. Februar 2024